Die mündliche Prüfung
Schnupperkapitel aus dem Buch von Friedrich Rost:
Lern- und
Arbeitstechniken für pädagogische Studiengänge.
Opladen: Leske + Budrich 1997 (UTB-Bandnr. 1994)
Copyright: Leske
+ Budrich, Opladen 1997
Worum
geht es in diesem Kapitel?
12.1
Die Funktionen von Prüfungen
12.2
Informationen sammeln zu möglichen Prüfern und dem Prüfungsablauf
12.3
Die Meldung zur Prüfung und die Vorbereitungsphase
12.4
Die mündliche Prüfung
Zusammenfassung
Zur
Vertiefung des Themas empfohlene Literatur
Worum
geht es in diesem Kapitel?
In diesem Kapitel geht es um die verschiedenen
Funktionen von Prüfungen und wie man sich speziell auf mündliche Prüfungen
vorbereiten sollte. (Über die schriftlichen Prüfungsteile steht einiges in den
Abschnitten 10.4.5 und 10.4.6 des o.g. Buches.)
Darüber hinaus finden Sie Hinweise darüber, wann, wie und welche Informationen
Sie zu „Ihrem" Prüfer sammeln sollten. Der eigene Eindruck ist hier
sicherlich wichtiger als Schauergeschichten, die Ihnen möglicherweise zu Ohren
kommen. Am wichtigsten ist nach der Abstimmung und Festlegung der Themenkreise
jedoch die rechtzeitige, gründliche Vorbereitung: Sie mindert das Risiko, das
in jeder Prüfung steckt, denn eine gute Beherrschung des „Stoffs" erhöht
auch die Selbstsicherheit. Außerdem weist Sie das Kapitel darauf hin, daß
neben dem Inhaltlichen auch das äußere Erscheinungsbild und das Auftreten eine
erhebliche Rolle spielen bei der Notengebung, die alles andere als
„objektiv" ausfallen kann.
12.1
Die Funktionen von Prüfungen
Prüfungen sollen die Funktion haben,
festzustellen, ob die Kandidaten
- sich den in der Ausbildungszeit vermittelten
„Stoff" angeeignet haben und in welcher Qualität sie ihn
wiedergeben können (Lernkontrollfunktion),
- über bestimmte Fähig- und Fertigkeiten
verfügen, um nun in den für erfolgreiche Absolventen vorgesehenen
Ausbildungs- bzw. Aufgabenbereich aufzurücken resp. zu bestimmten Ämtern
und Handlungen berechtigt zu sein (Prognose- sowie
Berechtigungsfunktion).
Wer beispielsweise die Führerscheinprüfung
nicht bestanden hat, darf kein Auto steuern. Somit hat jede Prüfung auch
Auslesefunktion, zumal die Prüfer die Anforderungen unterschiedlich hoch
ansetzen und damit steuern können, ob viele oder wenige die Prüfung bestehen
sollen (Selektions- und Steuerungsfunktion). Insofern haben Prüfer
Macht. – Prüflinge dagegen belastet i.d.R. die Unsicherheit über den Verlauf
und den Ausgang der Prüfung. Ist sie vorüber, haben die Kandidaten hoffentlich
auch eine realistische Rückmeldung über ihren Lernerfolg erhalten (Feedbackfunktion).
Natürlich werden Prüfungen auch als Druckmittel gegen Schüler und Studierende
eingesetzt (Disziplinierungsfunktion).
Wenngleich empirische Untersuchungen aufzeigen,
daß es um die gerechte Beurteilung sowie um die prognostische Gültigkeit von
Prüferurteilen für den späteren Berufserfolg der Absolventen nicht gut
bestellt ist, ist bisher kein besseres Verfahren zur Erteilung von
Berechtigungen vorhanden. In der Sichtweise der Ethnologen kann man Prüfungen
auch als Initiationsriten auffassen, mit denen eine Gesellschaft
versucht, Übergänge von einer Lebensphase zu einer neuen zu markieren. Sie wären
somit auch Mutproben wie letztere Bestandteil sind der Mannbarkeitsriten
bei Stammesvölkern. Angst und Angstüberwindung gehören somit zu Prüfungen,
und hinterher höre ich oft, daß es gar nicht so schlimm war! Doch nicht nur
die Kandidaten haben eventuell Angst, auch für viele Prüfer ist die Prüfungssituation
keine angenehme, denn sie stehen nicht nur unter der Beobachtung des Beisitzers
und möglicherweise weiterer anwesender Personen, sondern befinden sich
ebenfalls auf dem Prüfstand: Mit ihrem Wissen, ihrer Vorbereitung und Durchführung
der Prüfung ebenso wie mit ihren Lehrveranstaltungen und ihren Fähigkeiten zur
Stoffvermittlung, wenn sie ihre eigenen Studierenden prüfen.
Mündliche Prüfungen haben außerdem vieles
gemeinsam mit einer Theateraufführung: Neben dem obligaten
„Lampenfieber" gibt es „Rollen" wie die des Prüflings und des Prüfers.
Wenngleich der Protokollführer (Beisitzer) meist eine Nebenrolle in dem
Frage-und-Antwort-Spiel einnimmt, ist er zugleich Publikum und Kritiker
der dramatischen Inszenierung wie möglicherweise weitere anwesende Personen,
wenn die Prüfung „(hochschul-)öffentlich" ist. Beim Staatsexamen ist
der Kreis der Prüfer größer, wobei jedoch nicht der Vorsitzende, sondern
i.d.R. der Fachprüfer das Prüfungsgespräch führt. Insofern ist er für
seinen Prüfungsteil auch der Regisseur des Dramas.
12.2
Informationen sammeln zu möglichen Prüfern und dem Prüfungsablauf
Damit die Aufführung nicht zur Tragödie gerät,
sollten Sie sich sehr genau über die Vorstellungen des Regisseurs hinsichtlich
des Inhaltes und der Gestaltungsform der Veranstaltung informieren. Und dies
nicht nur durch Hörensagen, sondern, wenn dies möglich ist, durch eigenen
Augenschein: In vielen Fällen gibt es die Möglichkeit, an mündlichen Prüfungen
als Zuschauer/-in teilzunehmen, sofern der Kandidat zustimmt. Solche
Gelegenheiten sollten Sie ein Semester vorher unbedingt nutzen! Sie
kennen dann jedenfalls die Art, wie der von Ihnen favorisierte oder Ihnen
zugeteilte Prüfer tatsächlich vorgeht: Manche Prüfer wünschen sich
ein Prüfungsgespräch in der Form des gemeinsamen Nachdenkens über ein Problem
und mögliche Lösungsansätze. Andere bevorzugen Wissensabfrageprüfungen zu
einem oder mehreren Themen oder gar der ganzen Breite des Faches; weitere wählen
als Grundlage für Ihr Vorgehen in der Prüfung Gedanken-
experimente von der Art: „Gesetzt den Fall, Sie seien mit folgender Situation
konfrontiert, wie würden Sie handeln?" und testen im Dialog die
Problemwahrnehmungs- und -lösefähigkeit der Kandidatin; wieder andere lassen
den Prüfling das Gelernte herunterbeten und schalten sich selten in den Monolog
ein, aus welchen Gründen auch immer.
Wenn Sie selbst die Möglichkeit haben, an einer
Prüfung als Beobachter(in) teilzunehmen, so sollten Sie Ihre Wahrnehmung auf
den Prüfer konzentrieren. Wenn eine Teilnahme nicht möglich ist, sollten Sie
durch Befragung von ehemaligen Prüflingen dieses Prüfers folgende
Informationen sammeln (möglichst, wenn diese Eindrücke noch frisch sind,
jedoch ein Semester vor Ihrer eigenen Prüfung):
- Wirkt er unsicher, aufgeregt oder
ungeduldig?
- Ist er aufmerksam und der Kandidatin/dem
Kandidaten positiv zugewandt?
- Stellt er seine Fragen für Sie klar und
verständlich?
- Wie reagiert er, wenn die Kandidatin/der
Kandidat nicht weiterweiß?
- Worauf kommt es dem Prüfer in der Prüfung
offenbar besonders an?
- Hat er Lieblingsthemen und -ansichten und
wenn ja, welche sind das?
- Hält er sich an die im Vorgespräch
vereinbarten Themenbereiche oder verwechselt er gar Themen mit denen
anderer Prüflinge?
- Zensiert er streng oder eher milde? ...
Solches sollten Sie selbst durch Beobachtung
herausfinden oder aber gleich nach den Prüfungen (des vorigen Semesters)
erfragen, wenn sich die Erfolgreichen noch sehr genau erinnern. Lassen Sie sich
jedoch nicht direkt vor Ihrer Prüfung durch mögliche Horror-Geschichten verrückt
machen!
Wer selbst durch die Möglichkeit einer Teilnahme
als Beobachter profitiert hat, wird diese Chance sicherlich wiederum anderen
einräumen. Im übrigen werden in der Prüfung nicht nur Wissensbestände
getestet, sondern Problemlösefähigkeiten, sprachliches Differenzierungsvermögen,
Selbstsicherheit, Streßbelastbarkeit u.a.m. Deshalb sollten Sie nicht nur den
Prüfungs„stoff" beherrschen, sondern sich vorher auch – durch
Perspektivenwechsel – in die Person der Prüferin bzw. des Prüfers versetzen
und sich Gedanken zu den „Essentials" der gewählten Themen sowie zu der
Funktion der Ihnen bevorstehenden Prüfung machen:
- Welches sind die Fragen, die Sie, wenn
Sie Prüfer(in) wären, zu „Ihren" Themenbereichen stellen würden?
- Was sind die Hauptfragen des Faches, was
sind die üblichen, anerkannteren Erklärungsansätze (die „herrschende
Lehre")?
- Erst danach: Welche Außenseiterpositionen
gibt es dazu? Wie sind die üblichen paradigmatischen Ansätze vom
Standpunkt der abweichenden Argumentation zu beurteilen? (Und umgekehrt)
- Welchen Nutzen kann man aus den einzelnen
Theoremen für die Praxis ziehen und welche nicht?
Prüfungen sind auch Verwaltungsakte, d.h., die
formalen Dinge sind in Prüfungsordnungen geregelt. Lesen Sie sich nicht nur zu
Beginn Ihres Studiums, sondern auch ca. ein Jahr sowie ein Semester vor Ihrer Prüfung
die für Sie geltende Studien- und Prüfungsordnung genau durch, und wenn Sie
Fragen haben, suchen Sie sich kompetente Personen (Ihre Prüferin, Ihren Prüfer
selbst, Sachbearbeiter in den Prüfungsbüros), die Ihnen wirklich korrekte und
präzise Auskünfte geben können.
12.3
Die Meldung zur Prüfung und die Vorbereitungsphase
Nachdem Sie etliche Informationen und Scheine
gesammelt sowie alle Voraussetzungen zur Prüfungsmeldung, wie sie aus der
Studien- und Prüfungsordnung hervorgehen, erfüllt haben, melden Sie sich zur
Prüfung an. Wenn Sie freie Prüferwahl haben, sollten Sie, nachdem Sie
Erkundigungen eingezogen haben, sich für die Prüfer entscheiden, bei denen Sie
schon Lehrveranstaltungen besucht haben, die Ihnen sympathisch sind und von
denen Sie annehmen, daß Sie ihnen auch nicht unsympathisch sind. Denn für
die Notengebung ist Sympathie leider nicht unerheblich: Diejenigen, die man
mag, sieht man wesentlich unkritischer und bewertet sie besser. Natürlich muß
mit der Prüferwahl auch die der Themen einhergehen, weil nicht jeder Prüfer
jedes Lerngebiet prüfen darf oder will. Mit Ihren Themenvorstellungen, die sich
nach Ihren Studienschwerpunkten und den von Ihnen besuchten Lehrveranstaltungen
richten sollten, melden Sie sich zur Sprechstunde des dafür in Frage kommenden
Prüfers an, um sich mit ihm über die vorzubereitenden Themen sowie die dazu
heranzuziehende Literatur abzustimmen. Bei diesem Gespräch sollten Sie den Prüfer
fragen, worauf er in Prüfungen besonderen Wert legt. Ist er einverstanden, die
Prüfung zu übernehmen, wird er dieses durch seine Unterschrift quittieren. Die
abgesprochenen Themen und die zugrundegelegte Literatur sollten Sie schriftlich
festhalten und dem Prüfer als eine erste schriftliche Information zuschicken.
Durch die kurze Vorbereitungszeit bei den
schriftlichen wie mündlichen Prüfungen ist es ratsam, schon vor der Meldung
zur Prüfung auf die methodische Vorbereitung aller Studienunterlagen allergrößten
Wert zu legen. Etliche Professorinnen und Professoren veranstalten für ihre
Kandidaten ein Prüfungskolloquium, an dem Sie aktiv teilnehmen sollten.
Darüber hinaus sollten Sie rechtzeitig mit dem verteilten Lernen beginnen, d.h.
die vereinbarte Literatur (wiederzu-)beschaffen, vom Umfang her in kleinere
Portionen aufzuteilen und das Wichtigste zuerst anzugehen. Besonders relevant
ist es hierbei wiederum, rechtzeitig zu beginnen und Zeitpuffer für
Unvorhergesehenes einzuplanen. Ebenso positiv wie die Teilnahme an einem Prüfungskolloquium
ist die gemeinsame Vorbereitung mit anderen, die gleiche oder sehr ähnliche
Themenstellungen gewählt haben (s. Zusammenarbeit mit anderen – Kapitel 4).
In vielen Prüfungsordnungen ist auch die Gruppenprüfung möglich oder
gar verbindlich, in der zwei oder mehr Studierende zugleich und zu den gleichen
Themen geprüft werden. Allerdings verlängert sich die Prüfungszeit dadurch,
was nicht nur eine längere Anspannung für alle Beteiligten bedeutet: Mancher
Prüfungsstoff gibt zeitlich gar nicht soviel her, so daß zwangsläufig andere
Themen geprüft werden. Weiß jemand nicht weiter, wird meist der nächste
Kandidat befragt. Daraus kann unbeabsichtigt eine Konkurrenzsituation der Prüflinge
entstehen, manchmal profiliert sich tatsächlich jemand auf Kosten der anderen.
Egal, ob Sie nun als Einzelkämpfer oder zu
mehreren die Arena betreten, ein bißchen Lampenfieber gehört dazu und zeigt,
daß der Körper auf Hochtouren läuft; vermeiden Sie jedoch durch eine
rechtzeitige Vorbereitung Streß, der das Denken blockieren könnte. Wenn
Sie sich gut vorbereitet haben, minimieren Sie nicht nur das Risiko, das in
jeder Prüfung steckt. Eine durchdachte methodische Vorbereitung gibt Ihnen
Sicherheit, steigert das Selbstwertgefühl und Sie haben außerdem ein gutes
Gewissen, weil Sie alles getan haben, was Ihnen möglich war. Insofern haben Sie
sich nichts vorzuwerfen, falls doch etwas „schief" laufen sollte. Und träumen
Sie vor der Prüfung auch einmal davon, wie Sie sich nach den Strapazen belohnen
werden.
12.4
Die mündliche Prüfung
Ihre inhaltlichen Vorbereitungen sollten
mindestens drei Tage vor dem Prüfungstermin abgeschlossen sein. Dann sind nur
noch Wiederholungen und Prüfungssimulationen angebracht, die letzten am frühen
Abend vor der Prüfung. Danach sollten Sie sich noch etwas entspannen, damit Sie
gut und ausreichend schlafen. Je nachdem, ob Sie Probleme mit dem Aufstehen
haben, sollten Sie sichergehen, daß Sie rechtzeitig geweckt werden und nicht
verschlafen. – „Was soll ich anziehen?", ist eine nicht nur von
Studentinnnen häufig gestellte Frage. Ihre Kleidung sollte sauber, bequem und
nicht zu auffällig sein. Bedenken Sie, daß der äußere Eindruck die Prüfer
unbewußt beeinflußt (dazu gehören auch Frisur, Fingernägel, Körperhaltung
u.a.). Inwieweit Prüfer auf Äußeres Wert legen und wie stark sie sich davon
beeinflussen lassen, ist leider aus deren eigenem Äußeren nicht direkt
ableitbar. Da Prüfungen und damit zu vergebende Berufschancen eine
Errungenschaft des Bürgertums sind, orientieren Sie sich eher an dem bürgerlichen
Ideal als am „Dernier cri" einer Subkultur.
Gefrühstückt haben sollten Sie nach Möglichkeit
auch. Machen Sie sich dann so rechtzeitig auf den Weg, daß ein verpaßter Bus
oder eine ausgefallene Straßenbahn Sie nicht aus der Ruhe bringt. Falls Sie
keine genaue Ortskenntnis besitzen, wären Sie gut beraten, diesen Weg vorher
einmal zur gleichen Zeit zurückzulegen und schon zu wissen, hinter welcher Tür
die Prüfung stattfinden wird, wo eine Toilette ist etc. Gut ist, wenn Sie so
rechtzeitig am Prüfungsort ankommen, daß Sie noch einige Zeit vor dem Gebäude
auf- und abgehen und frische Luft schöpfen können.
Wenn Sie dann hereingerufen werden, treten Sie
ein und begrüßen Sie (die Damen zuerst) mit leichtem Händedruck und
freundlich lächelndem Blickkontakt die Prüfer und Beisitzer (nicht aber das
Publikum). Versuchen Sie durch Ihre Körperhaltung und verbindliche
Umgangsformen einen sympathischen Eindruck zu erwecken. Ansonsten konzentrieren
Sie sich auf die Fragen des jeweiligen Prüfers, der nach einer gewissen
Anlaufphase, in der das Thema und seine Aspekte noch einmal umrissen werden,
Ihnen meistens erst einmal Gelegenheit geben wird, Ihr Lampenfieber zu überwinden,
indem er leichte Fragen stellt. Wenn Sie eine Fragestellung nicht verstanden
haben, sollten Sie um die Wiederholung der Frage bitten. (Manche tun dies auch,
weil sie noch keine Antwort wissen, um Zeit zu gewinnen. Das kann man einmal
machen, aber nicht bei jeder Frage.) Wichtig ist, daß Sie sich eine Uhr so
bereit legen, daß Sie die Zeit im Auge behalten. Manche Kandidaten verschießen
in ihrer Aufgeregtheit ihr Pulver zu schnell, andere verzögern die Situation
aus Angst vor unangenehmen Fragen. Nutzen Sie die Ihnen zur Verfügung stehende
Zeit, um Ihr Wissen und Können nachzuweisen! Wenn Sie dieses mit Freude und
Engagement tun, werden Sie überzeugen. Viel Erfolg!
Zusammenfassung
Eine mündliche Prüfung will strategisch gut
vorbereitet sein. Wenn Sie freie Prüferwahl haben, sollten Sie sich nach Ihren
Interessen und Studiengebieten entsprechende Prüfer suchen, bei denen Sie schon
Lehrveranstaltungen besucht haben, die Ihnen nicht unsympathisch sind und denen
Sie es offenbar auch nicht sind. Da Sie Ihre Unterlagen auf mögliche
Themenkreise immer wieder bearbeitet haben, kennen Sie sich inhaltlich schon so
gut aus, daß Sie dem Prüfer Vorschläge unterbreiten können, die er
vielleicht noch – auch hinsichtlich neuerer Literatur – eingrenzt oder
ausweitet. Sofort nach diesem Gespräch müssen Sie sich einen Überblick über
den Arbeitsaufwand verschaffen, sich die ausstehenden Schriften besorgen und
rechtzeitig und systematisch mit Ihren Vorbereitungen beginnen. Tägliches,
verteiltes sowie streßfreies Lernen ist eine wesentliche Voraussetzung dafür,
daß Sie dieses Pensum schaffen und Zeit für Wiederholungen und Prüfungssimulationen
haben. Schön wäre es, wenn Sie sich thematisch gemeinsam mit anderen auf die
Prüfungen vorbereiten könnten.
Wer sich noch weiter mit dem Thema „Prüfungsvorbereitung
und mündliche Prüfung" beschäftigen möchte, lese das Buch von Adl-Amini
(vgl. 1992). Zur „Prüfung allgemein" und zum Umgang mit Prüfungsangst
und Nervosität habe ich eine Menge gelernt aus der Lektüre des Buches „Prüfungsgespräche
erfolgreich führen" (Gourmelon/Mayer/Mayer 1992).
& Zur
Vertiefung des Themas empfohlene Literatur
Adl-Amini, Bijan (1992): So bestehe ich meine
Prüfung. Lerntechniken, Arbeitsorganisation und Prüfungsvorbereitung. –
4., erw. Aufl. – Weinheim: Beltz.
Gourmelon, Andreas/Mayer, Michael/Mayer, Thomas
(1992): Prüfungsgespräche erfolgreich führen. – Stuttgart: TRIAS.