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Folien und Abbildungen zum Vortrag vor der Urania Berlin am 18.11.1996:
Schenken heute – lästige Pflicht oder eine Kunst, sich selbst und andere zu erfreuen?

 

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Abbildung 1: Die Aktion des Schenkens

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Folie 1: Überblick

 

Einleitung: Zwiespältige Gefühle vor dem Weihnachtsfest

Schenken als Thema der Wissenschaft?

Das Phänomen "Schenken"

Die Besonderheiten des Schenkens als Gütertransaktion

Die rechtliche Normierung des Schenkens im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB)

Warum schenken wir eigentlich? - Vier Thesen

Zusammenfassung

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Folie 2: Die wissenschaftliche Wiederentdeckung des Schenkens - Literaturangaben

 

Gisela Clausen: Schenken und Unterstützen in Primärbeziehungen. - Frankfurt/M. [u. a.]: Peter Lang Verlag 1990

Eichler, Hans-Volker: Besonderheiten der Geschenksituation und ihre Auswirkungen auf das Konsumverhalten. - Frankfurt/M. [u. a.]: Peter Lang Verlag 1991

Rost, Friedrich: Theorien des Schenkens. Zur kultur- und humanwissenschaftlichen Bearbeitung eines anthropologischen Phänomens. - Essen: Verlag Die blaue Eule 1994

Schmied, Gerhard: Schenken. Über eine Form sozialen Handelns. - Opladen: Leske + Budrich 1996

Berking, Helmuth: Schenken. Zur Anthropologie des Gebens. Frankfurt/M.; New York: Campus 1996.

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Folie 3: Die Vorbereitungen des Schenkens

1. Wahrnehmung / Kenntnis eines bevorstehenden Geschenkanlasses für B* ./. "Überraschung"

unterschiedliche Beweggründe:
Wollen: A* will B* X** schenken, weil Motiv
Anstand: soll Anlaß
Pflicht / Zwang: muß Erwartung
Verpflichtung

2. Geschenk-Ideen sammeln

3. Geschenkekauf / Besorgung der Materialien für Selbstanzufertigendes / Das Anfertigen (lassen)

4. Verpacken im Geschäft oder Selbst-Einwickeln?

5. Eventuell: Versand per Dienstleistungsunternehmen, z. B. der Post

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* A und B können auch jeweils mehr als eine Person sein; Schenken zu mehreren ist nicht selten
** X kann mehr als ein Geschenk sein

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Folie 4: Sonderfälle

Sonderfall 1: Geschenk ist schon vorhanden / gefällt überhaupt nicht

Möglichkeit: Umtausch u. U. nach Wunsch von B*

Sonderfall 2: Gutschein (Schenkversprechen)

aus vielfältigen Gründen

Gutschein wird zu späterem Zeitpunkt, jedoch baldmöglichst, eingelöst

Sonderfall 3: Geldgeschenk

(nur in Ausnahmefällen oder intergenerationell bzw. hierarchisch abwärts "erlaubt")

Freie Wahl des B* in Höhe der Summe

Sonderfall 4: Wunschzettel / Geschenkliste

A* kann sich aus der Liste etwas aussuchen, das er schenken möchte

Sonderfall 5: B* nimmt X* nicht an

Folge: Erhebliche Beziehungsbelastung bis Beziehungsabbruch

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Folie 5: Schenkung nach BGB

 

§ 516 [Begriff] (1) Eine Zuwendung, durch die jemand aus seinem Vermögen einen anderen bereichert, ist Schenkung, wenn beide Teile sich darüber einig sind, daß die Zuwendung unentgeltlich erfolgt.
...

§§ 521, 523, 524 Haftungen des Schenkers

§ 528 [Rückforderung wegen Verarmung des Schenkers]

§ 530 [Widerruf der Schenkung]

§ 534 [Pflicht- und Anstandsschenkungen]

Schenkungen, durch die einer sittlichen Pflicht oder einer auf den Anstand zu nehmenden Rücksicht entsprochen wird, unterliegen nicht der Rückforderung und dem Widerrufe.

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Folie 6: Vier Thesen

  • Schenken ist eine stammesgeschichtlich alte, elementare Verhaltensform, die sich nach Meinung der Soziobiologen aus dem Partnerwerbe- und dem Brutpflegeverhalten entwickelt hat.
  • Nach Auffassung der Kinderpsychologie ist es ein bedeutender Entwicklungsschritt des etwa fünfjährigen Kindes, Dinge, die es eigentlich ganz allein besitzen will, mit anderen zu teilen oder gar zu verschenken.
  • Knappheit als anthropologische Grundtatsache und menschliches Unzulänglichkeitsgefühl führen zu einem Bedürfnis nach Anerkennung.
  • Da die meisten Geschenke nicht alltäglich, sondern festtäglich rituell übergeben werden, muß die Bedeutung von Ritualen und Festen genauer betrachtet werden.

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Folie 7: Übergangsriten nach van GENNEP

 

Riten des Lebenszyklus (Geburts- und Kindheitsriten; Initiationsriten; Partnerwerbungs-, Verlobungs- und Hochzeitsriten; Schwangerschafts- und Niederkunftsriten; Bestattungsriten)

kalendarische Riten (der Jahreswende, des Jahreszeiten- oder Monatswechsels)

biologische Riten (der Aussaat oder der Ernte)

Riten für besondere Situationen (Ankunfts- und Abschiedsriten, ...)

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© Dr. Friedrich Rost, FU Berlin, Stand: 16.10.00